Den Wert eines Menschen misst man nicht an dessen Erfolgen

 

Oder viel mehr noch, den Wert eines Menschen misst man überhaupt nicht. Denn akzeptiert man dieses Prinzip der Messbarkeit, dann ist es nicht mehr weit zu Menschen die weniger wert oder wertlos sind. Wo es Wert gibt, da gibt es auch immer Wertlosigkeit. Jede Ideologie, die jemals solch einem Konzept gefolgt ist, oder es immer noch tut, hat unendlich viel Gewalt und Schmerz in die Welt gebracht. Dabei reicht die Spannweite von Religion, über Politik bis hin zu wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Systemen. Nur der fromme Büßer, nur die, die die Gebote beachtet ist ein wertvolles Mitglied der christlichen Gemeinschaft. Nur wer jung, schön, skrupellos und leistungsfähig ist, der findet im Kapitalismus sein Platz. Was ist aber mit den Hässlichen, den weniger Schlauen, den Dicken und allen, die eben irgendwie nicht in die schöne neue Welt passen? Kein Beitrag zur Wertschöpfung also kein Wert als Mensch?

 

Als Menschen urteilen und verurteilen wir schnell. Nur selten nehmen wir uns die Zeit hinter die Fassade unseres Gegenübers zu blicken. Aber umso mehr beklagen wir uns gerne und ausgiebig, dass niemand unser eigenes Ich erkennt. Wir fahren erst mal die harte Linie, ganz so wie es uns unsere Leistungsträger vorgeben. Denn der Ehrliche ist der Dumme und der mit den spitzesten Ellenbogen ist kein narzisstischer Soziopath, sondern der Held eines Systems, dessen Protagonisten sich am Ende gegenseitig fast unausweichlich gegenseitig selbst eliminieren. Nur die Starken überleben. Und die Schwachen, die Wertlosen, die Versager, die haben sich einfach nicht genug angestrengt. 

 

Veränderung fängt mit Dir an. Erst wenn Du das alles nicht mehr akzeptierst, wenn Du handelst, dann ändert sich etwas. Und zwar nicht mit Hass und Gewalt, sondern mit positiven Taten und Gedanken. Im Laufe dieses Prozesses wirst auch Du Dich verändern. Und auch Deinen eigenen Frieden finden.

 


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